Teil 1: DAS OBER-BASELBIET Bis vor einigen Jahren kannte ich nur wenig vom Schweizer Jura. In meiner Kindheit kam mir jedesmal das grosse Grauen wenn es hiess, wir fahren in die Freiberge. Da wusste ich schon im vornherein, mir wird schlecht im Auto auf diesen kurvenreichen Strassen. Einzig der Weissenstein mit dem Sessellift, die Wasserfallen mit der Gondelbahn oder St. Ursanne war mir ein Begriff und natürlich der Bölchen. Aber der liegt ja quasi vor meiner Haustüre. Alles andere war mir zu kurvenreich. Beginnen wir die Reise also auf meinem Lieblingaussichtspunkt, der Bölchenfluh.
Es gibt keinen anderen Aussichtspunkt im Schweizer Jura, welcher eine bessere Rundumsicht bietet als die Belchenfluh. Ganz besonders im Herbst, wenn das Mittelland unter einer Nebeldecke liegt, ist der Bölchen ein Anziehungspunkt für Fotografen und Wanderer.
Ganz in der Nähe der Belchenfluh liegt der markante Felskopf der Ankenballenfluh. Während auf der Bölchenfluh die Grenze zwischen den Kantonen Baselland und Solothurn genau mittig über die Fluh verläuft, befindet sich der Ankenballen ganz auf Basellandschaftlichem Boden. Besonders im Herbst, wenn der Nebel von der ersten Jurakette Richtung Baselbiet fliesst, ein Naturschauspiel der ersten Klasse.
Der markante Felskopf der kleinen Ankenballen
Eine Besonderheit und inzwischen auch eine Seltenheit ist die geschützte Orchideenart Gelber Frauenschuh. Nur noch an einem einzige Ort im Kanton Baselland wächst diese Orchidee: in der Schweizer Belchenregion. Die Reise geht weiter zum Passübergang des unteren Hauenstein, früher ein vielbefahrener Pass, welcher die Nordwestschweiz mit dem Mittelland verbindet. Seit dem Bau des Belchentunnels, Ende der 60iger Jahre, spielt diese Passstrasse nur noch eine untergeordnete Rolle. Zahlreiche verwaiste Restaurants entlang dieser Strasse zeugen noch von besseren Zeiten Aber für Wanderer und Fotografen bietet auch dieser Teil im Schweizer Jura faszinierende Ansichten.
Nun kehren wir zurück an meinen Wohnort, nach Sissach. Dieser Ort ist für mich der Ausgangspunkt zu vielen Sehenswürdigkeiten im Oberbaselbiet. Hochebenen, durchzogen von Tälern mit vielen Wasserfällen. Der bekannteste Aussichtspunkt in Sissach ist wohl die Sissacherfluh, leider ist diese Fluh meiner Ansicht nach für Fotografen nicht der Hotspot. Deshalb habe ich auch kein passendes Foto davon.
Das Schloss Ebenrain in Sissach liegt in einem grossen Park und bietet viele interessante Ansichten. Von Sissach geht die Reise weiter durch das Homburgertal und dann auf die Hochebene von Rünenberg. Dort steht der mittlerweile weitherum bekannte Birnbaum.
Sehr gerne erinnere ich mich zurück an den April 2014 als ich frühmorgens alleine dort stand. Die Idee mit diesem Birnbaum und dem Sonnenaufgang kam mir am Abend zuvor. Am nächsten Morgen passte wirklich alles. In unmittelbarer Nähe befindet sich der Giessen Wasserfall bei Kilchberg-Zeglingen.
Auch das mittlerweile ein vielfotografierter Spot. Auch hier erinnere ich mich wie es zu diesem Foto mit dem Bärlauch kam. Wie oft war ich schon bei diesem Wasserfall und wie viele Fotos davon habe ich schon im Internet gesehen. An einem Abend im Mai 2013 war ich wieder dort. Wie üblich fotografierte ich diesen Wasserfall frontal, da fiel mein Blick auf ein kleines Bärlauchfeld unter der Felswand, damit war ein neuer Hotspot für Fotografen geboren. Damals war das Bärlauchfeld wirklich noch klein. In der Zwischenzeit bedeckt es den ganzen Hügel welcher sich durch Schwemmmaterial gebildet hat. Auch das ein Ort welcher immer mehr Fotografen anzieht, darunter leidet auch das Bärlauchfeld. Aber bis jetzt hat es sich jeweils wieder gut erholt.
Ganz in der Nähe befindet sich oberhalb Zeglingen die Zigfluh. Viele Sträucher verdecken zwar die Aussicht, aber mit etwas Fantasie lässt sich auch hier sehr gut die Hochebene von Kilchberg-Rünenberg fotografieren.
Ebenfalls bei Zeglingen befindet sich die Staffelalp, dort stehen viele alte Feldscheunen.
Im Raum Wenslingen - Zeglingen blühen jeweils im Spätsommer die Herbstzeitlosen. Diese lassen sich je nach Standort sehr schön mit dem Sonnenuntergang fotografieren.
Noch ein letzter Blick durch eine Kirschbaumplantage auf das kleine Oberbaselbieterdorf Kilchberg
Nun machen wir einen Abstecher in ein typisches Baselbieter Bauerndorf, nach Buus
Buus ist ein typisches Oberbaselbieter Dorf und hat immer noch viel von seinem ursprünglichen Charme beibehalten, auch wenn viele Obstbäume verschwunden sind.
Einen Blogbeitrag über Buus findest du hier: Buus - Back to the Roots
Natürlich sind die blühenden Kirschbäume im Baselbiet nach wie vor ein Anziehungspunkt für Fotografen aus der ganzen Schweiz und dem benachbarten Ausland. Da herrscht jeweils ein emsiges Treiben während rund einer Woche, danach kehrt wieder Ruhe ein im idyllischen Oberbaselbiet.
Blühende Kirschbäume bei Buus
Der wohl schönste Kirschbaum im Oberbaselbiet. Er wird von seinem Besitzer gehegt und gepflegt.
Aber auch von anderen Standorten im Ober-Baselbiet lassen sich die blühenden Kirschbäume wunderbar in Szene setzen, wie hier von einer der typischen Hochebenen.
Für mich ist das Foto mit dem BLT Bus eine typische Oberbaselbieter Ansicht. Ein Rapsfeld, ein blühender Kirschbaum und ein gelber Bus der Baselland Transport AG. Dazu alles schön grafisch aufgereiht, fertig ist das Foto.
Ein weiteres Highlight für Fotografen ist sicher die alte deutsche Eiche auf einer Kuppe im Ober-Baselbiet. Immer wieder habe ich diesen ganz speziellen Ort die letzten Jahre aufgesucht. Von unzähligen Blitzen getroffen steht sie immer noch.
Nun verlassen wir den Baselbieter Jura und ziehen weiter zum Solothurner Jura. Dieser Teil des Schweizer Juras folgt dann im zweiten Teil. Unter dem Label Lightexplorers führen wir auch jedes Jahr 2-3 Baselbieter Foto-Workshops durch. Es würde uns freuen dich bei einem dieser Workshops begrüssen zu dürfen.
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