Kürzlich fuhr ich über den Unteren Hauenstein und wie immer wenn ich über diesen kleinen Pass fahre, schweift mein Blick zu der alten und dürren Eiche.
Diesmal sah ich schon von weitem dass da etwas nicht stimmt, ein Teil der Eiche lag am Boden. Ein Blitzeinschlag hat die Eiche gespalten.
Nachdem die Eiche schon in früheren Jahren von einem Blitz getroffen wurde, war dieser Einschlag wohl einer zuviel.
Heute morgen nahm ich das Ganze genauer unter die Lupe, mit der Drohne ist das kein grosser Aufwand. Wenn man die Bilder anschaut, sieht man dass da wohl nichts mehr zu retten ist. Ich bin gespannt ob sie stehen bleibt, oder gefällt wird.
Ab 2020 war ich immer mit dem E-Mountainbike vor Ort, es war auch immer sehr warm in diesen Spätsommertagen. Sehr oft traf ich auch andere Fotografen und ich erinnere mich gerne an die Fachsimpeleien. Einmal hatten Olli Streicher und Karsten Meyer einen Grill dabei. Einfach schön. Besonders oft traf ich dort Daniel Horisberger, mit ihm unterhalte ich mich auch immer gerne über Gott und die Welt. Auch Manfred Zobrist traf ich vor Jahren dort und ganz besonders eindrücklich war seine Geschichte in Japan mit den blühenden Kirschbäumen vor dem Fujiyama. Ein Wahnsinnsfoto, erst recht wenn man den Aufwand welcher dahinter steckt kennt.
Das war 2 Tage bevor die Linde vor dem Schreckhorn viral ging. Auch für lange Brennweiten war diese Eiche bestens geeignet. Ein perfektes Übungsmotiv für grössere Aufgaben mit kleineren Bäumen.
Fast ein ganzer Monat im September war es möglich durch das Loch im Stamm einen Sonnenstern zu fotografieren.
Sogar in der deutschen Zeitschrift Digital photo erschien ein Artikel über die RAW Entwicklung und sie zierte das Titelbild.
Auch im Winter knapp an der Nebelobergrenze war die Eiche ein lohnendes Motiv. Hier war ich mit Andreas Gerth unterwegs und wir warteten in der Hoffnung dass sich der Nebel senkt.
Hier harrte ich bei eisigen Temperaturen im Nebel aus bis alles passte. In der rechten Hand und unsichtbar, halte ich den Funkfernauslöser. Das war 2020 im Januar.
Eine typische Inversionslage, ich musste mich beeilen bevor der ganze Rauhreif von den Ästen fiel und das ging schnell. Foto vom Dezember 2019.
Zum Schluss noch die Geschichte wie dieses Sonnensternfoto überhaupt zustande kam:
Ich arbeitete in den 80iger Jahren in Wangen bei Olten und der untere Hauenstein war mein täglicher Arbeitsweg. Damals knipste ich eher heisse Renner als alte Bäume, aber dieser Baum fiel mir trotzdem auf.
2018 schickte mir ein Kollege ein Drohnenfoto mit dem abgetakelten Motel auf der Passhöhe, da sah ich diese Eiche wieder. Ich fragte ihn ob er näher rangehen könnte, aber dazu kam es nicht mehr, denn jetzt war meine Neugier geweckt und ich wollte mir dieses Sujet mal vor Ort anschauen. Das war im August 2018. Sehr schnell war mir klar, dass es in wenigen Wochen passen könnte und die Sonne durch das Loch im Stamm scheinen wird.
Erst Ende September war ich wieder vor Ort. Und es passte!
Ein Foto konnte ich leider nicht realisieren: Die Eiche mit Schnee und Sonnenstern. Im März wäre das möglich gewesen....aber leider war die letzten Jahre schon im Dezember Schluss mit Schnee.
Nachdem letztes Jahr der Kirschbaum in Buus einem Sturm zum Opfer gefallen ist, hat es diesen Sommer die Eiche auf dem Hauenstein getroffen. Ich hoffe nicht, dass den Birnbaum oder die Linde dasselbe Schicksal trifft.
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