Seit rund einem Monat bin ich nun im Besitz einer Nikon Z8. Was sind jetzt die entscheidenden Verbesserungen gegenüber der Nikon Z7?
Natürlich habe auch ich im Vorfeld unzählige Youtube Videos angeschaut, oder Testberichte gelesen. Man will ja wissen in was man das schwer verdiente Geld investiert. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, nachdem ich mir den grössten Teil der deutschsprachigen Videos zur Nikon Z8 reingezogen habe, dass da einfach alles schön geredet wird. Es kann mir niemand erzählen dass solch ein Review oder Langzeittest unabhängig gemacht wird, es wird zwar immer wieder betont. Aber auch ich würde wohl niemandem mehr mein Produkt zum Testen geben wenn es schlecht bewertet wird. Und wenn Nikon oder Canon etc. eine neue Kamera vorstellen, ist das bares Geld dank der tausenden von Klicks. Je früher man eine solche Kamera vom Hersteller erhält, umso mehr Klicks bei den Youtube Videos sind garantiert. Und da geht es nicht um 10 oder 20 Franken, nein, da geht es um ganz andere Beträge! Und warum soll da jemand was Negatives erzählen? Zum Beispiel warum diese Kamera solch ein Klotz geworden ist? Hat man da einfach eine Kamera geschaffen für Fotografen/innen mit Bärenpranken? Ich dachte eigentlich dass diese Zeit der klobigen Kameras mit dem nahenden Ende der Spiegelreflexkamera abgelaufen ist. Erwähnt wird die Grösse als Nachteil in den Youtube Videos nur bei ganz wenigen. Unten ein Grössenvergleich zwischen Z7 links und Z8 rechts. Eine Z7 wiegt 671g und eine Z8 wiegt 910g.
Während die Z7 mit L-Winkel perfekt in meinen Fotorucksack passte, nutzt da die Z8 den vorhandenen Platz restlos aus. Aber ich denke Besitzer von einer Nikon Z9 dürften für ein solches "Problem" nur ein müdes Lächeln übrig haben. Unten der Grössenvergleich zwischen der Systemkamera Nikon Z8 und der Spiegelreflexkamera Nikon D7500 welche bei mir nach wie vor gute Dienste bei der Tierfotografie leistet.
Leider akzeptiert die Nikon Z8 keine Akkus mehr von Fremdherstellern, mal schauen wie sich das entwickelt und ob Nikon da zurückrudert. Interessant finde ich die Entwicklung des Steckers für die Fernbedienung. Zuerst aber mal ein kleiner Rückblick: beginnen wir mit der Nikon D750 aus dem Jahre 2014. Diese hatte einen DC2 Anschluss siehe Foto. Dann kam der Wechsel zur Nikon D810, diese hatte den DC0 Anschluss, später der Wechsel zur Nikon D850, der Fernbedienungsanschluss blieb der gleiche....etwas Konstanz war schon fühlbar. Diese Kamera wurde mir in Südfrankreich gestohlen, alles weg! Das war der Zeitpunkt für den Kauf der Z7. Aber oha, die hat wieder den DC2 Anschluss......"....wo zum Teufel habe ich diese DC2 Fernbedienung damals versorgt...."die Sucherei ging los, aber ich wurde fündig. Kürzlich dann der Wechsel zur Nikon Z8......ich glaube du ahnst was jetzt kommt.....genau, diese hat wieder den Anschluss DC0. Also, behalt die Fernbedienung nach dem Kauf einer neuen Nikon. Zum Glück habe ich mir vor Jahren eine kabellose Fernbedienung gekauft, dort waren beide Kabel mit den Anschlüssen mit dabei. Damit war ich vorerst ausgerüstet bis der neue Fernauslöser eintraf. Aber wozu ist dieser ständige Wechsel gut?
Aber ich brauche eine Kabelfernbedienung, Funkfernbedienungen sind toll und auch bequem. Nur ist meistens die Batterie genau dann am Ende, wenn man irgendwo weit in der Pampas oder auf einem 8000er steht und die Sucherei nach einer Ersatzbatterie im Fotorucksack geht los.....aber die Batterie hat es sich zuhause in der Schreibtischschublade gemütlich gemacht. Aber zurück zur Nikon Z8. Unten ein Foto mit allen drei: v.l.n.r. Nikon D7500, Z8, Z7
Aber natürlich gibt es auch Positives zu berichten. Da wäre z.B. ein Sensor mit 45 MP der Extraklasse. Allein deswegen hat sich der Kauf gelohnt. Das Farbrauschen welches bei einer Z7 zweifelsohne bei einer Langzeitbelichtung störend auftritt, ist bei der neuen Nikon Z8 um einiges schwächer. Ja dieser Sensor ist ein Super Ding, das ist mir gleich bei der ersten (kurzen) Langzeitbelichtung aufgefallen, absolut kein Farbrauschen, einfach perfekt. Der Dynamikumfang hat nochmals einen Sprung gemacht, wenn auch nur ein kleiner. Ich denke die Zeiten der grossen Sprünge sind sowieso vorbei. Neu ist auch der Sensor Shield, dieser schützt den Sensor vor Staub etc. beim Objektivwechsel. Finde ich sehr gut. Aber etwas sehr wichtiges habe ich beinahe vergessen, vielleicht weil es bei mir nie im Vordergrund stand. Trotzdem ist es schön wurde dieses Manko jetzt behoben: Der Autofokus. Der hat jetzt wieder das Niveau von der guten alten Nikon D850 und dieser Fokus stellte auf wirklich alles scharf, auch bei Vollmondlicht. Damit hatte ich bei der Z7 ja richtig Probleme, aber irgendwie ging es auch. Aber es ist auch hier beruhigend zu wissen dass der Autofokus bei der Z8 kein Thema mehr ist.
Eine weitere positive Sache sind die beiden Speicherkartenslots. Neu ist jetzt auch der gute alte SD Karten Slot mit am Start. Aber vermisst habe ich den eigentlich nicht. Die CF Express Karten sind so widerstandsfähig, bei mir sind immer noch die ersten beiden von 2019 im Einsatz und den verrichten sie tadellos. Aber die SD Karten sind eine günstige Backup Alternative in der Kamera.
Aber was passiert jetzt mit meiner Nikon Z7? Wird die jetzt verscherbelt? Nein, die werde ich behalten, sie hat erst 8000 Auslösungen, das ist sehr, sehr wenig für eine 5 Jahre alte Kamera. Sie wird weiterhin mein treuer Begleiter auf meinen E-Mountainbike Touren im Oberbaselbiet sein. Mit dem Nikkor 24-200mm eine perfekte Kombi wenn Gewichtsparen angesagt ist.
Fazit: Nein ich habe den Kauf nicht bereut! Zu wissen dass dieser 45MP Sensor, welchen ich ja schon in der D850 und Z7 hatte/habe, nochmals einen Sprung nach vorne gemacht hat, lässt mich dieses oder jenes Projekt noch etwas gelassener angehen. Noch etwas in eigener Sache: Auch wenn der Titel dieses Beitrags unter Testbericht läuft, erhebe ich keineswegs den Anspruch auf Vollständigkeit, auch würde ich lieber einen andern Titel verwenden, aber da sind wir wieder am Anfang des Blogs, bei Youtube. Auch ich brauche Klicks und diese sind halt bei Google mit dem Keyword "Testbericht" höher bewertet als mit "Juhuuu ich habe eine Z8...."
Zum Schluss noch dies: Falls du heute in das Nikon Z System einsteigen möchtest, hast du eine grosse Auswahl an Objektiven, auch von Fremdherstellern. Damals 2019, war die Auswahl sehr beschränkt. Ich kaufte mir das Nikkor 14-30mm f4 und das schw....teure Nikkor 24-70mm 2.8 . Alleine diese beiden Objektive kosteten mich rund 4700.00 Fr. Später kam noch das Tamron 70-200 SP 70-200mm 2.8 Di VC USD G2 dazu mit Adapter. Das waren zusätzlich nochmals 1200 Fr. Damit ich also den klassischen Landschaftsfotografie Brennweitenbereich abdecken konnte, waren rund 6000 Fr. für Objektive fällig.
Heute, 2024 sieht das viel komfortabler und vor allem günstiger aus. Meine Objektive wären heute:
Nikkor Z 14-30 mm f/4 S (Fr. 1179.00 das Objektiv ist einfach genial)
Tamron 28-75mm f/2.8 Di III VXD G2 (Fr. 713.00) Dieses Objektiv kenne ich leider nicht, aber was ich von Tamron bis jetzt gesehen habe, bin ich mir sicher dass auch dieses Objektiv keinen Vergleich scheuen muss.
Tamron AF 70-300mm F/4.5-6.3 Di III RXD (Fr. 542.00) Testbericht hier
Wenn wir das zusammenzählen landen wir bei Fr. 2434.00, das ist doch ein Argument oder?
Ich habe schon so viele Bilder und Fotodateien verkauft, noch nie hat mich jemand nach dem verwendeten Objektiv gefragt. Warum soll ich bei den ständig sinkenden Einnahmen durch Bildverkäufe dieses Geld auch noch in mega teure Objektive investieren? Wegen besserer Qualität? Tamron und Sigma spielen heute auch in der obersten Liga. Es macht ja keinen Sinn eine teure Kamera mit schlechten Objektiven zu betreiben.
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